Donnerstag, 31. Januar 2019

Kap Reinga, Great Sand Dunes, 90 Miles Beach - Deutsche unter sich und nackte Frau in der Brandung

Frühstück, ganz anders als in Deutschland frühstücke ich hier. Ok, immer hin ist es fertig. Lecker Müsli mit Früchten und Joghurt und Orangensaft, und was süßes. :)



Und dann auf zum Kap Reinga. Das liegt an der nördlichsten Spitze von Neuseeland. Ca 110km entfernt. Vorher aber noch schnell in die Apotheke, etwas gegen Sonnenbrand. Werd auf fündig, is ganz viel Aloevera drin. Leider hab ich nutz dünnes langärmliges, so dass ich dem Nacken und den Armen heute nochmal Sonne antuen muss. Ich creme aber fleißig ein. Wird schon werden.

Und los gehts. Sarah empfiehlt unbedingt noch die Great Sand Dunes. Ok liegt ja auf der Strecke. Wir ziehen das mal von hinten auf und starten ganz oben. 

Die Fahrt dahin ist wieder traumhaft schön. Und Menschenleer. Nur wenige Urlauber sind unterwegs. 



Und dann sieht man am Horizont plötzlich eine Sandkuppel. Das sind die Great Sand Dunes. Hinter den ganzen Weiden und Wäldern leuchten sie goldgelb auf.



Und ein Stück weiter, naja Stück ist untertrieben, ich fahre schon seit 1 1/2h, kommt Plötzlich unvermittelt das Ende der Straße. Ab hier muss man dann laufen. Ein paar große Wolken sind am Himmel und ich bete das diese da bleiben und zwar VOR der Sonne. Zwar mag der Wind die Hitze vertreiben, aber um so schlimmer brennt dann der Sonnenbrand ;)

Nun gut, Schuhe anziehen, Schuhe anziehen?, ja Schuhe anziehen, ich fahre barfuß. Ist angenehmer. Und dann auf den Wanderweg.



Und nach ca 1 km kommt das Kap in Sicht. die Wolken ziehen, der Wind pfeift. Aber es ist warm, ca 27 grad. 



Der Weg dahin ist spektakulär. In Deutschland wäre alles abgesperrt. Hier gar nicht, nicht mal eine Begrenzung. Aber man kommt eh nicht weit, denn irgendwann kommt der Dschungel und der ist undurchdringlich. 









Ja Miser T ist auch dabei, der darf doch nicht fehlen. 

Und dann ein paar Selfis machen, da gibts sogar eine App für. Die hat in Neuseeland ein paar Spots die man gesehen haben muss und gibt an wo man am besten steht und das Selfi zu machen. 



Ups, da hab ich doch einen Arschgrabscher erwischt :D











Auf dem Rückweg stehe ich am Abgrund und genieße die Aussicht. neben mit ein Pärchen mit mittlerem Alter. Der Mann versucht seine Frau zu fotografieren. Sie solle doch bitte lächeln. OH Deutsche. Und dann meint die Dame, es wäre doch toll wenn beide auf dem Bild wären. Ja meint Ihr Mann. 

„Soll ich von Ihnen beiden ein Bild machen?“ Gebe ich mich als Landsmann zu erkennen. Ja das wäre sehr nett und als gleich stellen die zwei sich vor das Panorama. Dann sieht der Herr meine Kamera und fragt ob es vielleicht möglich ist, dass ich ein Bild mache, so mit der Gischt des Meeres im Hintergrund, so mit Tiefenunschärfe und so. Wenn es denn möglich ist, er würde mit die Mailadresse geben und ich könnte es dann zu mailen. Na klar ber gern doch. Ich positioniere die beiden und mache das Foto, natürlich mit Tiefenunschärfe. Die beiden bedanken sich und frage ob sie noch mehr Bilder möchten, wo wir doch nun einmal alle hier sind. Die beiden haben nur das Handy dabei. Sie freuen sich sehr und ich positioniere sie vor dem Leuchtturm, dem Wegweiser und dann noch zwei romantische Bilder vor dem Meer. Die beiden kommen aus Süddeutschland und machen 3 Wochen Nordinsel Urlaub. Ich erzähle ihnen von meiner noch bevorstehenden Reise. Sie sind erstaunt. In welcher Branche ich denn arbeite. IT! Ah ja, da verdient man natürlich das nötige Kleingeld meint er. Äh nein!

Lieber Chef, ja die zahlst nicht annähernd genug, damit ich mir von meinem Gehalt das hier leisten kann. Sorry, aber ist so! 

Der Mann, ich hab den Namen schon wieder vergessen, die Frau hieß Biggi, gibt mir seine Mailadresse und ich begeb mich auf den Rückweg. In 5 Wochen gibts dann die Bilder.

Nächster Halt, The Great Sand Dunes. Dazu fährt man einen langen Schotterweg richtung Meer, in welche Richtung auch sonst. 



Und dann tauchen sie vor einem auf. Die Sanddünen von Gran Canaria können hier einpacken. Diese hier sind gigantofantasisch. 



Man parkt in einem Tal unterhalb der Dünen in dem es ca 50 grad hat. Und dann beginnt der Aufstieg durch heißen Sand. Ich trage heute nur Flipflops, was den Aufstieg erschwert. Aber wenn man in die Fußspuren der Aufsteiger vor mir tritt dann gehts. 
Ganz schön anstrengend meine Herren, da merkt man das Alter. Lacht nicht, ich höre das knirschen in meinen Kien und atme wie nach nem 10km Marathon. Als ich dann „oben“ ankomme bin ich total fertig. Erstmal hinsetzen und dann hinlegen :D







Und ja es geht noch höher hinauf. Mister T ist auch dabei. Ich schau mir die höchste der Dünen an. Sehe wie die Leute mit Surfbrettern hinunter rutschen. Ich hätt das Surfbrett nicht mal bis zur hälfte geschleppt.







Ich entschließe mich, auch diese letzte Hürde zu nehmen. Und laufe Schritt für Schritt hoch. Mittendrin wird man dann von der Jugend überholt. Nunja mit 20 hätt ich das sicher auch noch so leicht gekonnt. 
Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich an. 







Runter gehts natürlich Ruckzuck. Nein nicht auf einem Surfbrett, zu fuß. 

So, wo wollte ich noch hin? 90 Miles Beach. 
Den hatte ich doch auf der Herfahrt gesehen, bzw. Den Abzeig dazu. Das waren dann nur 10km.
Find ich schon. Ja gefunden und vorbeigefahren :D Ok wenden. Auf dem Straßenschild steht 100, also darf man 100 fahren. Zumindest so lange bis apruppt aus der Asphaltstraße ein Schotter weg wird. Macht sich prima wenn man mit 100 ankommt :D

Der Weg ist unheimlich. Braches Land mit kleinen Nadelgewächsen, kein Empfang, wenn einem hier was passiert.



Und ja, am Rande stehen Wildperde. Und plötzlich mitten drin ein Kreisverkehr. Bin ich hier richtig?
Ich fahre weiter. Es wird immer unheimlicher.



Doch dann kommen mir ab und an ein paar Autos entgegen. Ich bin wohl auf der richtigen Strecke. 

Und plötzlich ist er da, der 90 Miles Beach.
Das erste was ich erblicke ist eine ältere Dame oben ohne, mit Partner, der ist bekleidet. Naja, hier ist ja auch sonst keiner. Und selbst ich störe sie offenbar nicht , denn sie rennt weiter oben ohne rum.













Ihr hattet jetzt Bilder von der Dame oben ohne erwartet? Boar was seid ihr für freaks. OK BITTE:



Sie rennt mit ihrem Handy in der Hand Richtung Wasser. Ganz weit raus, fast da wo die Wellen brechen. Und macht dann Selfis von sich. Eine erwischt sie ;D Sie wird wie ein Wal an Land gespült, hält mit einem Arm das Handy aus dem Wasser und lacht ganz laut. Als sie dann wieder an Land ist, ist ihre Hose voller Sand den sie mitgeschliffen hat. :D :D :D
Aber sie ist glücklich und rennt als gleich wieder ins Wasser. 

Ein asiatischer Mitbürger (bekleidet) ist auch so risikofreudig und rennt Richtung Wellen.



Nein er wird nicht weggespült. Er ist außer Reichweite. 
Das Wasser ist schön warm, der Sand ist warm und ich stehe bis zu den Knien im Wasser. Reingehen möchte ich allerdings bei der Strömung nicht, die zieht mich bis Australien. Nicht nur die, denn ich wollte eigentlich meinen Kite hier fliegen lassen. Aber die Wind ist so stark, der trägt mich bis Australien und weiter. 

Also dann wieder Richtung Kaitaia. Vorbei an den Wildpferden.





Gegen 18 Uhr bin ich wieder da. Mit samt den Giant Sand Dunes, die sich in meinem gesamten Auto befinden, inkl. an mir und in mir. Zwischen meinen Zähnen knirscht es auch. Der Wind da oben hat den Sand überall hingeweht. Ich brach ne Dusche und was zu essen. 

Guten Morgen Deutschland
Gute Nacht Neuseeland

Mittwoch, 30. Januar 2019

Fahrt nach Kaitaia und Schweizer Orang Utans

Diese Nacht hab ich endlich gut geschlafen. Und das trotz brennender Arme und Nacken 🥵😄

Ab unter die Dusche. Dann Koffer packen und auschecken. Dank Navi ist die Route schnell berechnet. Ich finde ja die Aussage des Navi’s: „Ihr Rute ist berechnet“ schon leicht sexistisch. Frauen haben ja keine, fühlen die sich diskriminiert? Es könnte doch heißen: „Ihre Stecke ist berechnet“
Da muss man der nach Neuseeland fahren um auf solche Ideen zu kommen. 😆

So, dafür darf ich über diese riesige Brücke fahren mit den zwei Neuseelandfahnen 🇳🇿 drauf. Hab jetzt kein Bild. Fahre ja. Mittlerweile ist der Linksverkehr völlig normal für mich geworden. Das gibt ein Chaos zurück in Deutschland. 

Die Betreiber der Unterkunft in Kaitaia haben eine Mail geschrieben und fragen wann ich denn ankomme und das nur Cash Zahlung möglich ist. 
Wann komm ich da an? Fahren würde ich 3h, aber zwischendurch kann man noch hier und da anhalten. Also schriebe ich bin ca 17 Uhr da. Das reicht zum Sightseeing auf der Strecke. 











Ja es ist wolkig, aber bei 23 grad. Meinem Sonnenbrand tut das ganz gut. Meine innere Uhr schreit immer noch das was nicht stimmen kann. Ich beschwöre sie, das ich sie doch nie anlügen würde. 😇
Die Stecke ist unglaublich schön. Abgesehen von den Städten. Es sind halt Städte. Aber das Land dazwischen. Weiche Hügel. Riesige Nadelbäume und dazwischen Baum hohe Farne. Schafe, riesige Weiden. Man weiß gar nicht wo man zuerst hinsehen soll! 
Das Navi kümmert sich um die Strecke. Die Automatik ums Schalten. Der Tempomat um die Geschwindigkeit. Bleibt mehr Zeit zum schauen. Und dann passiert es. 
Ich merke wie ich in Englisch denke. Alle meinen Gedanken sind plötzlich auf englisch. Bei einem kurzen Zwischenstop stell ich fest, das sogar Instagram jetzt auf Englisch ist. Facebook ziert sich noch. Aber ich glaube lange dauerts nicht mehr. 😂

Eigentlich bracht man dürfte Fahrt nach Kaitaia nur 3 1/2h. Aber wenn man natürlich immer mal halt macht und sich das ein oder andere anschaut, dann braucht man knapp 8h. ;)

Das ein oder andere sind dann z.b. die Whangarei Wasserfälle. 





Es sind mittlerweile 28 grad und am liebsten möchte ich da reinspringe, aber ich glaube das ist nicht erlaubt. Man beginnt die Wanderung oberhalb der Wasserfälle. Überquert diese und kann dann einen Rundweg entlanglaufen der zum Fuße der Wasserfälle führt. Es geht dann durch den Urwald, voll von Farnbäumen. Es ist angenehm im Schatten der Bäume. Und die Zikaden zirpen. Man läuft einen kleinen Pfad entlang und dann eröffnet sich der Blick auf die Wasserfälle. 



Diesen Anblick und die Geräusche der Natur kann kaum etwas übertreffen. Aber stören, nämlich ein Schweizer der Orang Utan lautstarke Geräusche macht, weil er seinen am oberen Ende der Wasserfälle zurückgebliebenen Freunden kundtuen möchte das er nun unten angekommen ist. Er hört auch nicht damit auf UHA UHA UHA UHA
Ich schau ihn an und schüttle mit dem Kopf. Ich verkneife mir die Frage ob er noch alle Latten am Zaun hat. Glücklicherweise, reagieren die oben und winken ihm zu. Wundert mich das die nicht zurück Brüllen. Verständigt man sich so in der Schweiz? Dachte immer die sind normal! 

Egal, der Orang Utan gibt ruhe und man kann doch wieder genießen. 







Wie schnell doch die Zeit vergeht. Ich hatte Sarah (die Dame von der Unterkunft in Kaitaia „The Gateway to the fare north) geschrieben ich sei 17 Uhr da. Es ist schon 14.30 und ich hab noch 2h fahrt vor mir. Jut dann jetzt mal los und nur noch wenige halts machen ;)

Gegessen hatte ich schon ;) Hühnchen mit Brot und Salat und einen Milchshake. Ja ich war bei McDoof. Lag auf dem weg und ging schnell :D

Die fahrt geht weiter durch Weideflächen, Urwald, auf einen Berg rauf mit vielen Kurven. Und wieder runter, auch mit Kurven.









Und hinter jeder Kurve sah es aus als ob gleich Frodo aus dem Auenland über die Straße läuft. 

Ich halte mich hier auch an die Regel zu tanken ;)
Deswegen gleich mal in Kaitaia volltanken. Bis hierher hab ich den halben Tank leer gefahren. Das kleine Auto hat auch mit den Berg auf fahren ein wenig zu tun :D Liegt am schweren Koffer :P

Pünktlich 17 Uhr komm ich an meiner neuen Unterkunft an. Der Sonnenbrand war zwar mit Sonnencreme eingecremt aber ich glaub morgen muss ich mal was aus der Apotheke kaufen. Feuert ganz schön. 

Ich klingle. Oder besser ich suche nach der Klingel. Gibt keine. Dann halt erstmal durch das Tor aufs Grundstück und die Tür suchen. Es gibt zwei Türen. Aus der einen Schaut ich freundlicher naaa erratet ihr es? JA Asiate. Die gibts hier über all wie Sand am Meer. Er lächelt mich an. Das kann nicht Sarah sein. Nein ist sie auch nicht. Ich solle drüber klingeln, sagt er sehr freundlich und fragt ob ich hier auch übernachten möchte. Ja möchte ich. Ich klingle. Ich klingle nochmal, keiner macht auf. Was nun? Der freundliche Asiate ist sogleich zur stelle. I call Sarah for you. (Ich rufe Sarah für dich an). Meine Güte, welch Service. Und prompt öffnet Sarah die Tür. Ich bedanke mich recht herzlich bei unserem asiatischem Freund. Und Sarah nimmt mich herzlich auf. Fragt wie es mir geht. Ob die Anreise gut war. Wie lange ich in Neuseeland bin. Und „lass mich raten, du willst morgen bestimmt zum Kap Reinga“ :D Ja will ich und erkläre von wo ich komme. Wie lange ich bis hier her brauchte und wie lange ich bleibe und welche Ziele noch so auf meinem Weg liegen. Sie ist begeistert und ich vom Zimmer. Doppelbett. Wasserkocher, Bad, Dusche, Wanne, Frühstück ist schon vorbereitet im Kühlschrank, da darf ich mich morgen früh bedienen und das beste: Zimmer mit Veranda zum Garten. 





Kein vergleich zum Hostel in Auckland. 



Ich hätte mehr solche Privaten B&B Unterkünfte buchen sollen. Aber ich geb zu ich hatte etwas Angst aufgrund meines Englisch. Aber he Sahra versteht mich und ich Sie und ich kann in ganzen Sätzen reden. Keine Ahnung ob die grammatikalisch richtig sind, aber scheinbar ja. :D Also nächstes mal nur noch B&B. 

Ich genieße nun erstmal meine Veranda, bei einer Nudelsuppe und einem Tonic ohne Gin. Es duftet hier draußen total nach Blumen. 

Dann lese ich Whatsappnachrichten von zu Hause, amüsiere mich köstlich über die eine oder andere ;) Lache laut und schreibe Euch daheimgebliebenen diese Zeilen. 

PS: Den Strafzettel hab ich bezahlt! Geht hier alles so unkompliziert übers Internet. Auch die Maut hab ich schon bezahlt. Herjeh, ich glaub ich bleib hier. So nette Menschen und alles so einfach. Und zum Abendessen singt Sahra in der oberen Etage während Ihr Mann grillt.

Gute nacht Neuseeland
Guten Morgen Deutschland.