Mittwoch, 26. Mai 2021

Grenzgänger im Wald

Eigentlich wollte ich ich dieses Jahr nach Island. Was aber aufgrund von Corona gestrichen wurde. Und so arbeite ich seit Februar 2020 durch. Mal abgesehen von 4 Tagen an der Ostsee zu Pfingsten 2020. Und ich hätt sicher noch im alle Ewigkeit weiter gearbeitet, wenn da nich Martin und seine Prinz-Friedrich-August-Baude wären. 
Zwar wollte ich schon gestern anreisen, aber heute morgen waren die Handwerker nochmal da. Wasserproben nehmen. 

Ihre Kaiserliche Heiligkeit kam dann auch noch raus zum verabschieden. Wobei ich denke, die hat nur Futter geholt um die nächsten Tage Party zu machen. Sie schaute mich an nach dem Motto

Eh Alter was willstn du hier?
Dann steckte sie sich nen haufen Futter ins Maul und verschwand. 
Die macht Party, ganz bestimmt. 

Ich fahr dann mal los. 2 1/2h sagt Renate. 



Mister T wird noch angeschnallt und los gehts. 



Wer sich jetzt fragt wo es hingeht:

Prinz-Friedrich-August-Baude Sohland a. d. Spree. 
Etwas unterhalb von Bautzen. 

Die Autobahn ist leer, zumindest auf meiner Spur. Mister T ermahnt mich heute mal nicht zu rasen. Also gleiten wir mit gemächlichen 160km\h über die Autobahn. Um Dresden rum wird die Gegenspur voll. Kilometer langer Stau. Das kann ja heiter werden auf dem Rückweg. 
Egal. Ich hab Urlaub. 
Das Wetter spielt auch mit. Hab Hector also nicht umsonst gewaschen. 

Dann gibt es ein paar Umleitungen auf der Landstraße. Und nach genau 2 1/2h bin ich da. Mitten im Wald an der Tschechischen Grenze. 



Schön wenn man so tolle Freunde hat ☺️

Ich kann’s kaum abwarten. Ab in den Wald. 















Und dann passiert es. Ich schleiche nichts ahnend durch den Wald. Man hört nur den Wind und ein paar menschliche Stimmen. 😳
An einer Hütte für Wanderer, hat es sich eine Familie gemütlich gemacht. Die schauen ganz ungläubig als ich hinter einem Gebüsch vorkomme. 😎
Ich laufe an der Hütte vorbei und drinnen ist es ganz still. Man beobachtet mich, bis ich wieder im Wald verschwunden  bin. 🤣
Das Wetter sagt sich:  gugge ma dor Kühn middn im Wald, dem lassor mor de Sunne offn Kobb passln. 





In der Ferne kann man dunkle Wolken sehen und dann donnert es. Ein Gewitter zieht vorbei. Man hört das Donnern zum Rauschen der Blätter. Es regnet nur zwei Tropfen, so dass ich im Wald geschützt bin. 
Als ich an einem großen Baum vorbei komme grunzt es. Ich bleibe stehen. Lausche. Es grunzt und quickt. Irgendwo im Wald ganz nah. Ich seh leider nichts. Kann sie nur hören. 

Und dann das erste Reh auf einem Feld. 
Ok etwas weit weg. Hab’s markiert. 



Weiter gehts direkt an der Grenze zu Tschechien. Ein Schritt nach rechts und ich bin drüben. Und dann kommt ein zweites Gewitter. Auch das zieht direkt vor mir vorbei. Es tröpfelt wieder nur. 

Vom Feld aus finde ich keinen Weg zur Baude. Also weiter dem Grenzweg folgend gerade aus. Aufs Gewitter zu. Mein Telefon meldet sich mit 10% Akku. Dann wird’s jetzt aber Zeit den Weg zur Baude zu finden. Aber zuerst noch durch den Wald. Ich hatte vergessen wie Wald riecht. So frisch und klar. Nach Nadelbäumen und Harz. Dann kommt Wind auf und ein paar Blätter werden durch den Wald geweht. 



Dazu das Donnnern des Gewitters, das hat schon was unheimliches. 

Ich komme an einer Straße raus. Kann den Turm der Baude sehen. Da hinten am Horizont. Und dann kommt wieder die Sonne raus. Blauer Himmel. 
Auf der Straße lässt es sich nicht singet laufen wie auf Waldboden. Nur noch ein paar Schritte die Straße runter und dann links und dann wieder die Straße hoch. 8,3km werden es insgesamt sein. 

Und als ich an der Baude ankomme werd ich von einem  zweiköpfigen Drachen begrüßt. 



Fertig. 
Fix und. 

Zum Abendessen kochen Martin und ich Gemüsecurry. Und beim Fernsehen schlafe ich schon ein. Bin sogar gegen 21 Uhr im Bett und schlafe das erste mal durch. 

Gute Nacht 😴 

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