Nachts um 03:00 Uhr werde ich wach. Irgendwie riecht es komisch und es ist auch so still. Plötzlich gibt es einen knall und das ganze Schiff vibriert. Was war das denn, es ist auch ganz ruhig, die Motoren sind aus. Ich riskiere einen kleinen Blick aus dem Fenster und starre auf eine Wand die sich ganz langsam nach unten bewegt. Moment das kann nicht stimmen. Ich schau kurz nach oben und dann realisiere ich das wir in einer Schleuße sind. Das Wasser steigt und hebt das Schiff langsam aber spürbar nach oben. Bestimmt gab es den Knall als wir anlegten und das Schiff an die Wand kam. Jetzt kann ich den oberen Rand sehen und schon fährt die Silva aus der Schleuße raus und man kann die großen Schleusentore erkennen. Laut GPS sind wir gerade in den Main reingefahren und offenbar gibt es gleich am Anfang eine Schleuse. Da kann ich gleich mal auf Toilette und dann wird weiter geschlafen. Offenbar so fest, dass ich nicht mal mitbekomme wie wir in Frankfurt anlegen. Und nicht nur das, scheinbar haben wir auch gewendet. Als ich aus dem Fenster blicke starre ich auf eine steinerne Wand. Ja ok, das bleibt nun 2 Tage so. Wird wohl in Koblenz auch nicht anders werden. Immerhin gibts zum Frühstück eine nette Aussicht auf den Main und all die anfliegenden Flugzeuge.
Was steht heute auf dem Programm? Frankfurt, kein Plan was es hier so gibt. Bisher kannte ich Frankfurt nur vom Bahnhof zum Umsteigen, oder vom Flughafen auch zum Umsteigen. Frankfurt selber hab ich noch nie gesehen. Also warm anziehen und raus. Landgangkarte nicht vergessen. Und das Navi weißt den Weg zum ersten Ziel, den Main Tower. Da gibt es wohl eine Aussichtsplattform in 200m Höhe. Die Innenstadt von Frankfurt ist nicht viel größer als die von Leipzig, ist alles fußläufig zu erreichen. Oder dank WBS auch per U-Bahn mit dem Deutschlandticket. Zu Fuß sieht man natürlich mehr und kann auch spontan mal eine Routenänderung machen.
So ein klein wenig erinnert mich Frankfurt an New York. Hektischer Verkehr, Wolkenkratzer (Ok die in New York sind höher), lauter Business Menschen. Man kann sogar in die verglasten Hochhäuser reinsehen und die Meetingräume mit Ihren ach so beschäftigten Menschen beobachten. Eine gruppe von jungen ambitionierten Damen sitzt an in einem Meeting und eine der Damen steht und telefoniert und mit einer hektischen, absolut nichtssagenden Handbewegung daggelt sie davon. Die Szene könnte original aus Sex and the City in New York stammen.
Ich möchte mir aber erstmal einen Überblick und das schafft man bekanntlich von oben. Der Main Tower hat auf dem Dach eine Aussichtsplattform, in 200m Höhe hat meine einen recht guten Rundumblick und kann sogar bis zum Flughafen sehen. Und schon bin ich wieder mit den Gedanken in New York, im Eingangsbereich des Main Tower muss man sich nämlich durchleuchten lassen, auch wenn ich nicht ganz verstehe warum, weil bei mir piept der Detektor aber niemanden interessiert es. Und dann geht es mit einem Lift in Etage 54. Voll süß, in Dubai war die Aussichtsplattform auf Etage 148, da war es unten schon dunkel und oben ging gerade die Sonne unter. Ok das ist hier anders, aber immerhin bin ich in 40 Sekunden oben. Netter Ausblick, muss man schon sagen.
Ganz schön windig hier oben, eine Seite ist offen und auf der anderen sind Fenster, Wohl damit man vom Wind nicht runter geblasen wird. Als nächstes geht es zur Alten Oper, die ist auf dem letzten Bild schon von oben zu sehen. Übrigens wurden wir gestern Abend von unserem Ausflugsmanager schon mal vorgewarnt, man solle nicht Abends oder gar Nachts in der Nähe von Bahnhof spazieren gehen. Da lauern die ganzen Drogenkonsumenten. Und wir sollen bitte unsere Fenster und Türen geschlossen halten, es könnte sein, dass jugendliche Mitbürger heute Abend zu Halloween an der Promenade feiern. Und man will ja nicht, das die aufs Schiff steigen :D Tagsüber ist das aber alles kein Problem.
Bis zur Oper ist es nicht weit, wie gesagt, die eigentliche Innenstadt ist nicht viel größer als die in Leipzig. Daher bin ich auch ziemlich schnell an der Oper und sogar die Sonne scheint nun.
so nun nun gehts zum Römer. Angeblich weltweit bekannt. Ich vermute die Fußballbegeisterten unter Euch kennen den, weil da auch das Alte Rathaus steht und dort auf dem Balkon die Fußballnationalmannschaft ihr großes HALLO feiern. Unsere fußballbegeisterten in der Firma, Anja und Nicole werden mir da bestimmt recht geben.
In einer Nebengasse erspähe ich eine Kirche, besser gesagt den Frankfurter Dom. Mal sehen wir der so ist. Die bisher schönste Kirche hatte ich dieses Jahr in Salisbury in England. Siehe dazu meinen Blog von Februar 2023 mit der MSC. Jetzt aber erstmal auf zum Dom.
Finde mal den Eingang zum Dom, gar nicht so einfach. Durch Zufall erblicke ich ein paar Touristen die in einem Seiteneingang verschwinden. Einfach unauffällig folgen. Und dann lande ich inmitten einer Sekte. Ok, das mag jetzt für alle gläubigen etwas, wie soll ich sagen, Gotteslästerung sein. Aber Gott und ich haben unsere eigene Vereinbarung. Es gibt hier einen kleinen Vorraum, indem kann man Kerzen anzünden. Eine für Papa und eine für Opa, das mach ich tatsächlich schon seit Jahren, wenn ich eine Kirche im Ausland betrete und es dort Kerzen gibt. Soviel mal zu meinem Glauben. Und dann kommt man ins Kirchenschiff. Da steht gleich am Eingang ein, keine Ahnung, Priester? jedenfalls ein Gottesgläubiger in schwarzem langen Gewand. Der schaut ganz gottesfürchtig, man könnte ich versteinert sagen. Im inneren findet nämlich gerade ein Gottesdienst statt. Die Dame die gerade eine, ich glaube, Predigt hält hat eine so absolut einschläfernde Stimme, das ist unglaublich und das in einem Glaubenshaus. Ich bleibe also neben dem Priester stehen. Der Kliffhänger schlecht hin. Daher:
Ich geh zum Dinner. Bleibt dran. Nach dem Dinner gehts weiter.
Wird die Sekte mich kidnappen?
Werden plötzlich alle um mich herum anfangen zu beten?
Werde ich von der zärtlichen Stimme der Predigerin eingelullt?
Ist der Pfarrer Eunuch?
Warum hängen Spinnweben im Speiseraum?
Das alles und noch viel mehr, gibts nach einer Kurzen Pause.
Pipipause, die Pause zum entleeren der Blase. Wohltuend nach einem anstrengendem Trinkgelage.
So ich hoffe alle haben die Pause genutzt? Nein jetzt wird nicht aufs Klo gegangen. Jetzt wird weiter gelesen.
Rings um mich versammeln sich weitere Touristen, denn die eigentliche Kirche ist, aufgrund des Gottesdienstes, für Besichtigungen "geschlossen". Die Predigerin mit ihrer Seuselstimme, seuselt noch mehr Worte und man gerät langsam fast in ist fertig. Nun tritt der Pastor ans Pult. Er erhebt die Stimme und singt ein Halleluja. Und plötzlich singen die Touris um mich herum mit. o.O Dann spricht er zu uns und bittet uns für die Israelis zu beten. Und was tuen die Touris um mich herum und die Gläubigen in der Kirche? Sie beten und murmeln etwas vor sich in. Dann erhebt der Pfarrer wieder die Stimme, allerdings in einer Tonlage derer jede Sopranistin neidisch wäre. Und er betet wieder und alle Gläubigen, auch die um mich rum, beten mit ihm. Am Ende wünschen alle allen alles gute. Ja jeder in der Kirche drehte dich zu seinem Nachbarn und nickt ihm freundlich zu. Also ein Baerbockscher 360° Wünscher.
Ich verlasse die Gläubigen und begebe mich zum Main. Die Sonne scheint, der Wind weht und ich bin guter Dinge, war nämlich noch shoppen :D Ein hellblauer Hoody. Kuschlig. :)
Einmal über zwei Brücken und langsam wieder zurück zum Schiff. Morgen hab ich dann von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr eine eBike Tour. Ich bin gespannt. Gleich mal ein guter Test, denn ich hab ja bald Personalgespräch. Da könnte man ja dann über ein eBike mal reden. :)
Zur Feier des Tages, hat das Personal den Speiseraum mit Spinnenweben und Halloween Deko geschmückt. Ja es gab auch geschnitzte Kürbisse. Und ich beeile mich wieder, was aber nicht so leicht ist im Angesicht dessen, das die Rollatorengang so extrem langsam ist. Über jedem Essen ist ein kleines Schild auf dem steht was es gibt. Blöd nur dass das so klein geschrieben ist, das die Herrschaften des gehobenen Alters es nicht erkennen können. Das führt dazu, dass sie die Augen zusammen kneifen und es dennoch versuchen und wenn sie es dann mühselig entziffert haben, dann überlegen sie ob sie das essen wollen UND ob sie das überhaupt essen können. Nicht alle Gerichte sind für die 3. :D Somit zieht sich die Essenauswahl ein klein wenig hin. Man könnte alle 3 Teile von Herr der Ringe in der Extended Version schauen, oder man entschleunigt einfach und gleicht sich an. :D
Nach dem Dinner ist vor dem DJ, der kommt gleich und trägt heute was ganz besonderes. Hier seine eigene Beschreibung:
"Die Hose hat mein chinesischer Schneider gemacht, hat auch nur 12€ gekostet. Heute gibts nämlich ein kurioses Quizz, deshalb auch die Kuriosehose."
WO BLEIBT MEIN APEROL? Die Stimmung halt ich sonst nicht aus. Hier noch ein Bild:
Kommen wir nun zum Quizz. Selbstverständlich lasse ich euch daran teilhaben: Auflösung gibts dann ganz unten. Bitten entschuldigt wenn ich nicht alle 21 Fragen stelle.
Wie lange können Frauen ein Geheimnis für sich behalten?
14 Tage
2 1/2 Monate
120 Minuten
47h und 15 Minuten
Was lieben Elefanten Babys?
mit den Eltern wandern
Rüsselvergleich
faul in der Sonne liegen
am Rüssel lutschen
Welcher ist der 1 millionste Tag unserer Zeitrechnung?
28.11.2738
20.12.2022
11.11.1110
21.10.2015
Warum verlor Justin Biber im Jahr 2018 80.000 follower bei Twitter.
Text vergessen
Haare abgeschnitten
Freundin vorgestellt
Beyonce beleidigt
Ist ein aufgeladenes iPhone schwerer als eines mit leerem Akku?
ja
nein
Bei der Auflösung kommt es dann zum Tumult. Denn plötzlich fehlt mittendrin eine Lösung. Da der DJ aber weder die Fragen noch die Antworten nummeriert hat, könnt ihr euch vorstellen dass es einen kleinen Aufstand der Rollatorengang gab. Was also macht unser DJ? Der blättert in seiner PowerPoint Präsentation hin und her und sucht die Frage. Er kenne sich gar nicht mit Computern aus und wissen gar nicht warum der Computer nun die Antwort verschluckt hat. Achso, es gibt eine große Leinwand auf der per Beamer alles projiziert wird. Wir können nun also die hoffnungslose Suche unseres DJs live verfolgen. Zu allem Überfluss kommt dann noch mein Lieblingsrolli. Die Leinwand hängt vor der Bar und alle können Sie von der Lounge aus sehen. Lieblingsrolli ist nicht der schnellste. Um es mal so zu beschreiben, seine Schritte sind nicht länger als seine Füße. Lieblingsrolli läuft also vor der Leinwand lang, gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz gemächlich. Das gibt der ganzen Szenerie etwas Urkomisches und ich muss mir auf die Zunge beißen um nicht los zu brüllen.
Lieblingsrolli ist endlich aus dem Sichtfeld und unser DJ hat doch tatsächlich die fehlende Antwort gefunden.
Jetzt um 21:45 Uhr geht die Disco los. Die hälfte der Gäste ist allerdings schon im Bett. Und mein Aperol fängt auch langsam an mich schläfrig zumachen. Daher hier noch schnell die Auflösung der wenigen Fragen für euch.
Ich sag schon mal Gute Nacht.
Auflösung:
47h und 15 Minuten
am Rüssel lutschen
28.11.2738
Haare abgeschnitten
ja 1 Billionstel gramm mehr
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