Dienstag, 6. Februar 2024

Europas ältestes Café „Florian“ 1720

Die erste Nacht in einem riesen Bett, mit 4 Kopfkissen und einer gigantomanischen Bettdecke. Und das in einem Zimmer mit Stofftapete. Wie mir Beatrice später berichtet, ist das etwas sehr teures und dekadentes, was nicht viele Hotels haben. Allerdings ist um 6:00 Uhr Schluss mit schlafen. Im Zimmer über mir schein ein Marathon statt zu finden. Es poltert und tippelt. Was treibt ihr nur? Gegen 7:00 Uhr ist denn wieder Ruhe und ich kann weiterschlafen. Frühstück gibt es bis 10:30 Uhr. Da reicht es um 9:30 Uhr aufzustehen. Das Badezimmer hat toilettentechnisch einen kleinen Nachteil. Sitzt man auf dieser, hat man das Tischbein des Waschtisches zwischen den Beinen. Hat aber auch einen Vorteil, man kann den Kopf auf dem Waschtisch ablegen. 😅

Zum Frühstück gibt’s alles, von Salat, Wurst, Käse, Musli und ja auch Rührei. Hier dürfte ich also den ein oder anderen Kollegen aus der Firma auch unterbringen. Nicht war Christian S. :)

Jetzt muss ich mich aber beeilen, denn 11:00 Uhr muss ich am Marcus Platz sein Ok Google sagt ca 30 Minuten, aber was weiß Google schon ;), wie immer gilt es Google zu unterbieten ;) Und in 25 Minuten bin ich da. Beatrice wartet schon und ist ganz überrascht, dass ich nur 25 Minuten gebraucht hab ;) Wir klären noch kurz die Route ab und schon geht es los. 

Da haben wir den Palazzo Ducale, welcher eine gotische Palastanlage aus dem 12. und 13. Jhd. ist. 1424 erhielt er seine heutige Bauform. Den Rundgang im inneren werde ich morgen in Angriff nehmen. 



Neben dem Dogenpalast befindet sich die Basilica di San Marco. Welche im Jahre 828 erbaut wurde. Allerdings nicht in dem heute zu sehendem Stil. Erst im 13. Jhd. wurden die Kuppeln der Markuskirche erhöht und die nördliche sowie die Vorhalle hinzugefügt. Im 14. Jhd. bis zum 17. Jhd. wurde dann noch die Ausschmückung der gesamten Kirche vorgenommen. Fertiggestellt wurde sie wohl im Jahre 1617. 
Auch hier folgen morgen Bilder von innen. 





Übrigens neben dem Dogenpalast lag das ehemalige Gefängnis, welches noch bis ins 20. Jhd. auch als solches genutzt wurde. Die allseits bekannte Seufzerbrücke verbindet übrigens den Dogenpalast mit den Gefängnis. Der Architekt hat die Brücke mit Fenstern errichten lassen, damit die Gefangenen, welche im Dogenpalast verurteilt worden, beim Übergang noch einmal Venedig sehen konnten und seufzend Abschied von der Freiheit nehmen konnten. Daher kommt der Name Seufzerbrücke. 



Kommen wir zum Piazza San Marco. Dieser wurde im 9. Jhd. angelegt und ist 175m lang und 82m breit. Er ist übrigens der einzige Platz in Venedig der den Namen Piazza trägt, alle anderen Plätze werden Campi genannt (vom ital. Campo "das Feld") 



Und jetzt bin ich auf auf Beatrice angewiesen, die läuft schnurstracks die Gassen entlang und ich hab null Ahnung wo wir sind. Sie spricht perfekt deutsch, was daran liegt, dass sie aus Österreich kommt und der Liebe wegen vor 13 Jahren nach Venedig gezogen ist. Ihre Ausführungen sind zu all den Sehenswürdigkeiten sind einfach phänomenal. Ich kann Euch nur empfehlen so eine Private Tour zu buchen. An dieser Stelle ein ganz GROSSES DANKE an Andrea, sie hat mir Beatrice empfohlen. Wir kommen am Teatro La Fenice an. Das ist das größte und bekannteste Opernhaus von Venedig. Erbaut im Jahre 1774, mehrfach abgebrannt, aber immer wieder aufgebaut. Es gibt ein Land- und ein Wasserzugang. Nur einer war dem Adel vorbehalten. Welcher wohl?



Und weiter geht´s durch enge Gassen auf verwinkelten Wegen. 

Venedig steht auf abertausenden Holzpfeilern. Beatrice fragt mich was ich denke, ob die noch da sind? Nun, rein theoretisch müsste man annehmen, dass diese alle verfault sind, aber Beatrice erklärt, dass diese Holzpfeiler zuerst in Wasser gelegt wurden damit sie sich vollsaugen konnten. Dann wurden Sie in den lehmigen Untergrund getrieben. Was dazu führte, dass sie kein Sauerstoff herankam und sie so nicht zersetzt wurden. Sie hat sogar ein Beweisstück mit, ein Stück eines versteinerten Holzpfahls. 


Venedig steht also immer noch auf Holzpfählen. Auf denen wurde dann ein Fundament errichtet und dann mit Ziegeln das eigentliche Haus. Alle Bauten in Venedig sind übrigens nur 4 Stockwerke hoch. Weil die Fundamente keine höheren Lasten aushalten würden. Was passiert, wenn doch mal ein Bau schwerer ist, sieht man am schiefen Turm. 


Dann geht auch schon weiter. In Venedig gibt es 500 Gärten. Natürlich sieht man die nicht, weil die meisten zu diversen Palazzos gehören und in Privater Hand sind. aber den ein oder anderen kann man erspähen. 



Und dann kommen wir zum Canale Grande. Das war übrigens früher mal ein Fluss. Ja Venedig sah nicht immer so aus und war ganz früher auch gar nicht von Wasser umgeben. Das ist natürlich schon ewig her, aber es begab sich zur Zeit der, keine Ahnung, Mamuts :D das Venedig trocken lag und auch mit dem Festland verbunden war und ein Fluss bis zur Adria floss. Im laufe der Jhd. hob sich der Meeresspiegel und es entstand eine Lagune mit 118 Inseln die heute 7 Quadratkilometer umfassen und mit 418 Brücken und 160 Kanälen verbunden sind. 



Wir sind am Ende unserer 2h Tour. Beatrice gibt mir noch Infos wie man kostengünstig eine Rundfahrt auf dem Canale Grande machen kann. Mit dem Wasserbus der Linie 1. der brauch vom Bahnhof, da wo mein Hotel ist und der Canale Grande beginnt, bis zum Marcus Platz ca 1h. Perfekt und Bilder zu machen. 

Für mich heizt es aber nun, Hunger. Und ich hab schon den dekadentesten Platz gefunden. Auf dem Markus Platz gibt es das älteste Café Europas. Das Florian, aus dem Jahre 1720. Dekadent und absolut überteuert, aber ich hab Geburtstag. :) Ihr dürft gerne Schätzungen abgeben was ich für folgendes bezahlt habe: 

Einen Salat de Florian
einen Pfefferminztee
ein Tonic Wasser

:D




Von hier fahre ich nun mit der Linie 1 wieder Richtung Hotel. Da gibt´s noch eine Kirche die ich sehen will. Danach kurz im Hotel ausruhen und zur Abendstunde dann noch einmal entlang dem Canale Grande bis zum Markus Platz. Wie immer, Bilder sagen mehr als Worte. Mit heutiger Empfehlung folgender musikalischer Untermalung:






















Eins noch zu den Fassaden. Diese sind recht prunkvoll und weisen mit ihrer Vorderseite immer zum Canale Grande hin. 

Oh und die Kirche nicht zu vergessen. 






Ja es gab heute auch Abendessen. Ich wähle die Hotels ja immer etwas nach Lust und Laune aus. Heute war es ein kleines, von Touris nicht so sehr besuchtes Restaurant. Und zur Feier es Tags gab aus auch ein Dessert. :D



Ich ab heute 1.022 Kalorien verbrannt und bin heute sogar mal 10,8km gelaufen bei 14.667 Schritten und 10 Stockwerken. 

Die Zimmergenossen über mir trampeln schon wieder rum und das um 23:30 Uhr. 

Ok ein Bild hab ich noch für Euch. Eines meiner Lieblingsbilder. Dann sag ich Buona notte und DANKE an alle die heute an mich Gedacht haben und das waren viele! Sogar Chefchen :)




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