Endlich mal wieder ausschlafen, sonst muss man ja immer so zeitig raus wenn man Landausflüge gebucht hat. Le Havre ist ja nun gecancelt und sogar schon gutgeschrieben worden. Heute Abend wird es die nächste Überraschung geben :(
ich schau gleich mal aus dem Fenster. Oha welch morbider Scharm doch Le Havre hat. Schaut ja echt trostlos aus. Bin gespannt ob das in der Stadt selber besser wird. Erstmal aufstehen. Ich bin ja auch ein sehr ordentlicher Typ. Wenn man in meine Kabine kommt, könnte man denken sie ist nicht belegt. Mein Bett mach ich wenn ich gehe schon mal ein wenig. Bagus macht das dann richtig ordentlich. Lediglich das Regal am Schreibtisch verrät das die Kabine belegt ist. Hier liegen nämlich meine Souvenirs, die ganzen Kühlschrankmagnete und noch mehr Kühlschrankmagnete und ein Lego Modell der MSC :D Und im oberen Regal liegt die ganze Schoki aus Belgien und eine Flasche Wasser. Ansonsten ist alles ordentlich im Schrank verstaut. Als ich vorhin so über den Flur ging, konnte ich in andere Kabinen kurz reinschauen, weil da gerade der Room Service drin war. Her jeh, Sodom und Gomorra ist ein scheiß gegen diese Unordnung. Und in die Kabinen auf Deck 5 kann man reinschauen, sofern die nicht die Gardine vorgezogen haben, beim verlassen des Schiffs. HILFE, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Wie kann man sich da wohlfühlen?
Zum Frühstück sitze ich wieder mal im Buffetrestaurant auf Deck 15 am Fenster. Da kann ich mir schon mal einen Plan machen bis 14:00 Le Havre eigenständig zu erkunden. Man kann nämlich ohne Bus Shuttle vom Schiff in die Stadt. Von hier oben kann ich hunderte Menschen sehen die das Schiff verlassen haben und zu Fuß in die Stadt wandern. Bis in die Innenstadt braucht man laut Google 20 min. Da ist lange geschlafen habe und ich mir beim Frühstück Zeit lasse ist es nun schon wieder fast Mittag. 14:45 ist die Brückentour, da kommt Kay mit. Da sehen wir nicht nur die Brücke sondern auch den Maschinenkontrollraum. Jetzt aber erstmal Le Havre, das Tor zu Paris.
Zumindest mein erstes Ziel, die Kathedrale von Le Havre ist in sage und schreibe 17 min erreicht.
Weiter gehts in die "Innenstadt". Also irgendwie erinnert mich das hier alles an DDR 1950. So triste hässliche Betonklötze. Kaum alte, schöne Gebäude. Alle so im Bauhausstil. Die haben hier sogar so eine neumodische Kirche. Ein Betonklotz. Mal reingehen, manchmal entpuppt sich das hässliche Entlein zum schönen Schwan.
Ach schau an. geht ja, recht bunt durch die Fenster. Aber sonst, naja. Ich nehme an das die Ausflügler nach Paris mehr sehen. Aber das war ich 2007 schon. So hier und da mal noch ein paar Eindrücke.
Und ab Richtung Hafen wieder. Da kann man das Schiff nochmal richtig sehen.
Pünktlich 14:40 mach ich mich auf zum Deck 5, ohne Handy, denn das dürfen wir nicht mitnehmen. Auf der Treppe kommt mir Kay entgegen. Den sacke ich gleich ein und nehm ihn mit. Am Schalter angekommen werden wir noch mal darauf hingewiesen, dass Handys und Taschen nicht erlaubt sind. Ein Mannschaftmitglied fragt nochmal ob jemand ein Handy dabei hat. JA, HIER, ICH HIER HINTEN AUCH UND ICH, ZUM FOTOS MACHEN. :D Was für Trottel, Kay ist kurz vorm ausflippen. Wie blöd kann man denn sein, war doch ausgeschrieben. Nun die Handy müssen zurück auf die Kabine, solange müssen wir nun warten und werden schon mal Manuell durchgecheckt. Und dann gehts per Fahrstuhl auf Deck 14. Kay nennt es das VIP Deck, weil ich da bin :) Und ich ja immer irgendwie bevorzugt werde :D Vorbei an den Kabinen der Besatzung, zumindest steht das an den Kabinen dran und dann durch eine Feuertür steht man plötzlich auf der Brücke. Dort ist die linke Seite abgesperrt, rechts können wir fast überall hin. in der Mitte steht ein riesiges Pult das so ziemlich alles beinhaltet was man zum navigieren braucht. Von einem Pult für die Durchsagen, eines für die Kommunikation zwischen Schiffen und Hafen, eines zur Navigation wie im Flugzeug bei dem man die Route eingibt, dann eines für die Neigung des Schiffes, für die Geschwindigkeit, Kurs, selbst wie tief das Wasser ist, Radar ... Die Steuerung erfolgt über zwei unter dem Schiff montierten und 360° drehbaren Schrauben. Diese Steuerung ist 3-fach abgesichert. Dann gibt es noch einen riesigen Tisch, der einen LED Bildschirm beinhaltet und auf dem die Seekarten sind. Hier kann man die Route sehen die wir gefahren sind und die wir morgen fahren werden. Ganz außen, links und rechts, nochmal jeweils eine Station die zum anlegen genutzt wird, da hat man dann eine bessere Sicht. Und dann gibts da noch die Kontrolltafel für die Positionslichter, Wasserdichten Türen und Feuermelder. Ein riesengroßes Steuerrad wie auf alten Segelschiffen gibt es nicht, nur in winzig klein, dass nur im Notfall benutzt wird. Wie gesagt, Handys waren nicht erlaubt. Aber man wäre aufgrund der immensen Platzverschwendung verwundert. So viel Freiraum, man könnte einen Ballsaal daraus machen. Ob wir noch Fragen hätten, nachdem man uns alles erklärt hat. Ein älterer Herr meint er hätte da noch ein paaaaaar Fragen. Er holt ein Notizbuch hervor und fängt an seine Fragen zustellen. Mit wie viel Knoten das Schiff fährt, wie viele Schichten die Brückencrew hat, wie lange man braucht um das Schiff anzuhalten...
Nach 1h ging es dann von Deck 14 auf Deck 4. Natürlich nicht über die offiziellen Wege, sondern da wo der Passagier nicht hin kommt. Da ist übrigens alles hellgrün gestrichen. Und dann kommen wir in keinen ziemlich kleinen Raum der alle Deckpläne an der Wand hat, ein paar Monitore und wieder ein riesiges Schaltpult. Uns wird erklärt das es 4 Motoren gibt die mit Diesel angetrieben werden um Strom zu produzieren. Denn der Antrieb selber wird durch Strom gespeist. 22 Knoten - ca 44km/h ist die Höchstleistung, diese wird aber nur von der Brücke abgerufen, wenn es schnell gehen muss, sonst läuft nur 1 Maschine, so wie jetzt im Hafen. Diese produziert fast 8 MWatt und verbraucht aktuell 1,7 t Diesel pro Stunde. 700t passen in den Tank :) Getankt wird in Rotterdam, scheint wohl dort ganz günstig zu sein. Die Maschine selber sehen wir nur auf dem Bildschirm, da dürfen wir nicht hin. Nach 1/2h sind wir dann auch hier durch.
Zu dieser Führung sollte man auch gut zu Fuß sein, ein älterer Herr kommt aber mit Rollator. Das ist eigentlich kein Problem, weil er damit überall durch kommt. Nur Kay findet das bescheuert, deswegen dürfen wir bestimmt nicht in den Maschinenraum. Ja nee ist klar Kay. Logisch.
Bis zur Show um 19:00 kann ich noch am Blog arbeiten. Dann geht es zu One Night in Paris. Logisch, weil wir sind ja in Frankreich. Die Show ist einfach toll. So wie gestern die. Voller Tanz, Chan Songs, etwas Magie und zum Schuss ein Can Can. Zum ende der Show kommt dann noch die Crew Parade auf Deck 6.
Danach heißt es umziehen zum Abendessen :D
Es gibt wieder eine große Auswahl und heute mal 2 Vorspeisen, die wirklich winzig sind, zwei Hauptgänge und ein Dessert. Waldemar berichtet von seinem Ausflug in den Nachbarort, für ganze 3,60€ mit den Öffentlichen. Er war in einem kleinen Dorf an den Kreidefelsen. Kay war natürlich nach dem Brückenrundgang noch im Fitnessstudio und in der Sauna. Klingt immer als ob er damit prahlen will, erklärt aber im gleichem Atemzug, dass er seine Hose kaum zubekommt. :D Knackigen Hintern hat er :D
So ich bin voll. ich will nur noch ins Bett, muss morgen wieder 08:15 raus. Morgen den ganzen tag unterwegs, Stonehenge und Salisbury 09:30 - 16:30. Oh und morgen müssen wir unsere Pässe den Engländern zeigen. das wird sicher ein Spaß. Es gibt dazu ein Zettel auf dem ganz Fett ein Buchstabe steht, M bei mir, und wenn der durchgesagt wird muss man in die Sporthalle und wird dann freigegeben für England. Was mach ich nur wenn ich bis 09:30 nicht aufgerufen werde? Das klären wir morgen. Es wird aufregend - soviel sag ich schon mal.
Gute Nacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen