Klimafreundlich um 4:00 Uhr aufgestanden, um klimafreundlich um 4:55 Uhr mit der Tram zum Bahnhof zu fahren, um klimafreundlich mit dem Zug nach Budapest zu fahren. So genug klimafreundlich gewesen. Im November gehts wieder mit dem Flieger in den Urlaub. Ja Greta heul doch.
Trotz der Uhrzeit hat die Tram bei Ankunft 2 Minuten Verspätung. Hat wohl nicht zu sehr aufs Pedal getreten um klimafreundlich nicht so viel Strom zu verbrauchen. 😂
Sind nur zweiter geworden. Der Zug war schon da und damit erster. Diana fehlt noch. Der Zug is ganz schön voll. Und alles reserviert. Bis Dresden gibts zumindest einen Platz. Und ab da dann wohl im Restaurant.
5:55 Uhr
Er rollt los.
Es peitscht der Wind vorbei. Die Nacht ist dunkel schwarz. Lautlos gleitet der Zug durchs Land. Das leichte Wiegen macht mich schläfrig und ich schließe die Augen und schlummere davon.
DING DING
IN WENSCHN MINUTN ERREISCHN WOR DRÄSDN NEUSTADT.
Der lieblich sächsische Dialekt des Zugpersonals weckt mich schlagartig und vor Schreck heb ich fast vom Sitz ab.
Diana fragt nach unserem Schlachtplan.
Dieser sieht nun vor das Abteil zu verlassen und uns in den Speisewagen zu verlagern. Koffer lasse ich im Abteil.
Speisewagen voll. Doch da, ein älterer Herr steht auf und verlässt einen zweier Tisch. Und schon sitze ich. 😉
Jetzt lassen wir uns Zeit. In Dresden steigen ziemlich viele zu. Wir werden unseren Platz nicht hergeben. Erstmal ne Suppe. Dann noch nen Hauptgang und dann Dessert. Das zieht sich hin. 😂
Am Nachbartisch sitzen vier Herren. Alle vier verheiratet und wohl auf Wandertour. Man unterhält sich über die Route und wo es überall Ausschank gibt.
Einen Tisch weiter sitzen vier „Mädels“. Die lästern über ihre letzten Dates:
„...der war son Fitnesstyp, voll naiv und so. Der hat auch nen Haufen Zeug erzählt. Der verkaufte sich doppelt so gut wie er eigentlich war. Und der hatte ja auch ne schwere Kindheit. In der Klapse muss er wohl auch gewesen sein...“
Die Dame, die das erzählte, stand dann plötzlich auf. Bis dato hatte ich sie nur etwas unscheinbar wahrgenommen. Und dann sah ich sie von hinten.
Das einzige was mir einfiel war: „Diana, die hat doch nen Kissen in der Hose?“
Nein es war ihr naturgeformter Arsch. Der so gigantisch war, das er nen eigenes Gravitationsfeld hatte.
Und dann gewann der arme Kellner noch Einblicke, als sie sich bückte. 🥺
Dann kamen die Klatschzeitungen...
Währenddessen kommt der Kellner und beichtet uns, dass der Palatschinken aus ist. Na gut. Dann halt Kuchen. Diana meint, wenn er jetzt gleich wieder kommt, dann wird er sagen es gibt nur noch ein Stück. Daraufhin meine ich, dann muss er halt ran. Diana meint, er darf sich dann auch aussuchen bei wem von uns. 😎
Der Zug hat bei Ankunft 15 min Verspätung. Und unser Anschlusszug wartet nicht. Steht in der DB App. Nur gut das der allerdings 30 min Verspätung hat. Alles easy. So schlendern wir noch etwas durch den Prager Bahnhof. Und ich gönne mir die ersten Kühlschrankmagneten. 😜
Vor der Abfahrtstafel hat sich eine Traube Menschen versammelt. Wir warten alles darauf, dass man das Abfahrtsgleis bekannt gibt. Alle starren wie gebannt auf die Tafel. Dann plötzlich, Gleis 5. Wie nach einem Startschuss laufen Diana und ich los. Die Traube folgt. Wir führen das Feld an und bauen unseren Vorsprung aus. Am Bahnsteig sind wir somit fast die ersten. Dann rollt der Zug ein. Die Massen strömen. Und wir mit. Diana ist die erste von uns im Wagon und hat auch gleich Platz gefunden. Auf gehts 6h nach Budapest.
Pubertäre junge Menschen riechen! Nicht alle. Aber der hier schon. Mittlerweile sind wir nur noch zu dritt im Abteil. Der junge Mann versteht uns eh nicht, so können wir über Ausdünstungen reden. Diana meint sie holt sich immer mal ne Nase von mir. Hab heut Hugo Boss drauf. 😇
Und dann zieht es sich hin. Mittlerweile 1h Verspätung. Und so langsam schlängeln wir uns an der Donau entlang. Kommen durch die Vorstädte von Budapest und endlich nach 12 1/2 h in Budapest angekommen. Zum Vergleich, in der Zeit wären wir locker bis Hongkong geflogen.
300m bis zum Appartement. Diana kontaktiert schon mal die Vermieter und Charles soll uns dann treffen. Das Appartement ist schnell gefunden nur Charles nicht. Der kommt nach 5 min aus der Haustür und zeigt uns dann alles. Türcode, Schlüsselsafecode und das Appartement. Hier das Schlafzimmer. Und wo ist das andere?
„We are not a couple“ (Wir sind kein Paar!) Ach schau, oben gibts noch eins. Und oben auch das Bad. Nun alles gut, wir bezahlen und Charles geht. Er spricht übrigens sehr gut Englisch und das nach nur 3 Monaten Unterricht. Diana bezieht das untere Schlafzimmer und ich das obere. Plötzlich höre ich Diana sagen “...das ist sehr hart, das Bett...“ Oh bitte nicht. Ihr wisst ja, Wasserbett gewöhnt und ich komm immer noch nicht mit den neuen Matratzen klar. Ich teste meine Betten. Stellt Euch eine Stahlplatte vor auf der man eine Decke gelegt hat. Das wird eine Nacht :D
Wir machen nochmal los. Nachttour durch Budapest:
Dann noch schnell zu Aldi, ein klein wenig zum Frühstück einkaufen. Und dann heim. Essen und ein Gläschen Wein und dann auf die Folterbank.
PS: 10.000 Schritte erreicht und wieder bei der AOK eingereicht :)
Gute Nacht Budapest
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