Donnerstag, 15. Mai 2025

2 Portionen bitte

Heute Morgen mal keine Ansage von Monika. Wir erkunden heute Eidfjord und später den Voringvossen Wasserfall. Max war so frei und hat uns gegen Mittag eine Transportmöglichkeit dorthin gebucht. Schön wenn man sich auf jemanden verlassen kann. 😊 Aber zuerst wird die unmittelbare Umgebung erkundet. Wir sind gestern Abend von Haugesund direkt in den Fjord hinein und über Nacht bis nach Eidfjord durchgefahren. Irgendwann in der Nacht muss auch die AIDAbella an uns vorbeigefahren sein. Als ich dann gegen 10:30 Uhr vom Schiff kam, überwältigte mich der Anblick. Ringsum hohe Berge, alles grün und die Gipfel noch mit Schnee bedeckt. Eine unglaubliche Ruhe, abgesehen von den Touris. Die Sonne scheint und mitten in diesem kleinen Tal liegt unser riesiges Schiff.
Wir laufen etwas außerhalb des Ortes, bewundern die süßen kleinen Lämmer, Wasserfälle und kommen dann an eine Kirche, die gerade noch von Touristen überflutet wird. Allerdings fährt die kleine rote Tschu Tschu Bimmelbahn gleich ab. Allerdings mit Verzögerung, denn ein Vati vermisst noch seine Mutti. Diese ist schnell gefunden und so fährt der Tourizug wieder Richtung Schiff. Damit haben wir die Kirche für uns allein. Das aber auch nur 10 Minuten, denn dann kommt schon die nächste Bimmelbahn und kippt ihre Touris ab. Die eine Hälfte rennt sofort zum nahegelegenen Restaurant. Gab ja heute noch nicht genug zu Essen. 😊 Und die andere Hälfte, vorwiegend unsere Polster und Pohl Freunde, schauen sich die Kirche an. Ein älteres paar scheint sich ein klein wenig zu echovieren, dass in der Kirche alles nur auf Norwegisch beschrieben ist: „naja in Deudschland schprischt ma ja och keen norwegisch, da muss mu nu mal das so agzebtiern.“ Dann trotten wieder alle in die Bahn und fahren ab.
Wir machen uns auch auf den Weg zum Bus. Der ist nicht so übervoll. Denn viele Passagiere buchen ja bei MSC und Max ist ja ein helles Köpfchen, der bucht vor Ort. Hat den Vorteil, dass es günstiger ist und weniger andrang. Unser Fahrer kommt von den Philippinen und scheint mit dem Bus nicht ganz so klarzukommen 😊 aber er bringt uns, entlang eines kleinen Flusses, über enge Straßen und durch einige Tunnel, in 20 Minuten sicher ans Ziel. Wir stehen vor einer Schlucht, in die sich links und rechts zwei Wasserfälle ergießen. Eine Brücke überspannt einen der Wasserfälle. Man kann überall sehr nah an die Abhänge heran. Keine Angst, ist alles mit Geländer. Zumindest vieles 😉 An einen der Wasserfälle kommt man oberhalb des Abgrundes so nah ran, dass man richtig eintauchen kann, allerdings sollte man ein wenig Fußsicher sein und klettern können. Bis auf ein paar Hinweisschilder, auf denen man vor Absturzgefahr gewarnt wird, gibt’s hier sonst keine Warnungen. Und nun lass ich die Bilder für sich sprechen.
Berg runter, über Brücken, und wieder Berg rauf und das in 1 ½ h, mehr Zeit haben wir leider nicht, da dann der Bus wieder zurück zum Hafen fährt. Dann noch ein kleiner Bummel durch Eidfjord, einmal schaukeln direkt am Schiff und schon sitzen wir bei unserem späten Mittag.
Bis zum Auslaufen kann man nochmal entspannen. Das Auslaufen selbst wird dann wieder zum Highlight aller Passagiere. Die versammeln sich alle auf dem Oberdeck und genießen das schöne Wetter den atemberaubenden Blick auf die von der Sonne angestrahlten Berge. Und dann geht’s auch schon los. Ganz leise entfernen wir uns vom Hafen und fahren der Sonne entgegen. Nach einer halben Stunde unterqueren wir auch noch die längste Hängebrücke Norwegens. Das scheint ein ziemliches Spektakel zu sein, denn alle auf dem Oberdeck fangen an zu jubeln und zu klatschen.
Die Sonne ist angenehm warm, sie taucht die Landschaft in ein saftiges grün, der Himmel strahlt blau und vereinzelt stehen Häuser auf der Sonnenseite der Berge. Es ist so einmalig schön. Aber auch einsam. Ein wenig stimmt mich das traurig, denn obwohl ich hier von hunderten Menschen umgeben bin, bin auch ich einsam. Auf zum Abendessen. Das fällt heute in seinen Portionen etwas klein aus. Selbst am Nachbartisch der Polster und Pohl Fraktion scheint man das mit einem Stirn- und Mundwinkelrunzeln aufzunehmen. Unser Kellner fragt uns gleich mal, ob wir vielleicht eine zweite Portion haben möchten. Auch ihm sind die kleinen Portionen heute aufgefallen. Ja, ich hätt gern eine 😉 Als diese kommt, blickt der Nachbartisch auf und die Dame meint: „gugge der begommt ne zweete Bortion“ Als sie bemerkt das ich das mitbekommen habe, versucht sie es mit einem Lächeln. 😊 Max hätte noch etwas Appetit, das Buffetrestaurant hat sicher noch etwas zu bieten. Pizza, denn erst ab 22:00 Uhr kann man sich im Snackbereich etwas holen. Also warten wir und beobachten. Der Snackbereich ist abgesperrt, nicht das das irgendjemanden interessieren würde. Verfressen wie die meisten Passagiere sind, wird die Absperrung allenfalls als Hindernislauf angesehen. Allerdings gibt es da noch die Köche, die hinter dem Tresen stehen und die Passagiere freundlich darauf hinweisen, dass dieser Bereich erst in 15 min. öffnet. Frustriert nichts zu bekommen, legen die meisten ihre Teller wieder hin und verschwinden mit einer Mimik die sagt: „ich will aber“. So nun ist noch etwas arbeiten für mich angesagt, Gabriel hat mir seine Projektarbeit freigegeben. Die muss ich nun noch runterladen und kann sie dann mal gegenlesen. Das wird wohl dann morgen auch meine Hauptaktivität werden. Was man nicht alles tut, damit sein Azubi einen sehr guten Abschluss bekommt 😊 23:15 Uhr gibt’s dann noch eine kleine ABBA Disco Nacht. Da treff ich mich noch mal mit Max und dann geht’s ins Bett. Morgen Seetag, ausschlafen, arbeiten, Bilder schauen/bearbeiten und das süße Nichtstun an Deck genießen. Gute Nacht.

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