Ich werd die Mädels vermissen

Der letzte Tag und der letzte Abend. Heute ist Seetag und ich vertrödle den Morgen schlummernd im Bett. Heute steht nicht viel auf dem Programm. Die Mädels gehen heute mit Chef essen und ich suche mir eine ruhige Ecke, um meinen Blog zu schreiben. Da wir immer bis spät abends in der Bar sitzen ist es schwierig hinterher zu kommen. Als nehme ich mir den Seetag dafür. Ich hab auch ab und an Empfang mit dem Handy und Nach dem Mittag meldet sich Christina. Wir treffen uns in der Bar, wo ich noch am Tippen bin. Das Essen mir Chef war sehr lecker, sie waren im Budgers Club. Am frühen Nachmittag treffen wir uns dann alle zu einem letzten Umdrunk. Auch Chef ist dabei. Heute Abend werden wir nicht viel unternehmen. Ich muss noch meinen Koffer packen und morgen früh schon gegen 8:00 Uhr vom Schiff. Dann wieder mit dem Shuttlebus zum HBF und mit dem Zug heim. Während unseres Umtrunkes, kommen Chef diverse Fragen bezüglich meiner sexuellen Orientierung in den Sinn. Und er stellt sich auch alle 😉 Chef: „Wie ist das denn so, also machst du auch heteros an?“ Ich: „macht nicht viel Sinn, oder?“ Chef: „nah ich hab ja kein Problem, damit, aber wenn mich da einer anmachen würde, also das wäre schon komisch.“ Das nehme ich doch gleich mal zum Anlass und lege meine Hand sanft auf seinen Oberschenkel – Blicke ihm tief in die Augen und sage, „Na hübscher alles gut bei dir?“ Er läuft hoch rot an. Ich: „siehste macht nicht viel sinn, du springst ja nicht drauf an.“ Die nächste Frage dreht sich dann um mein Umfeld. Ob da alle mit klarkommen. Ich erzähle ihm die Geschichte meiner Kollegin, die die zu mir meinte, sie finde das besser, weil jedes Mal wenn ich meinen Arm um sie lege, sie weiß, dass ich das aus Freundschaft tue und nicht, weil ich was von ihr will. Chef: „und wie ist das so sexuell, ich kann mir das ja nicht vorstellen“ Und wieder nehm ich das zum Anlass und lege meine Hand auf seinen Oberschenkel und sage mit meiner tiefsten Stimme: „entspann dich einfach Schatz, dann tuts auch nicht weh“ Jetzt will er wissen, ob ich aktiv oder passiv bin, und wieder kommt der Schelm in mir durch „für dich gern beides“ :D Die Mädels können sich kaum halten. Am Nachbartisch hat ein Pärchen mit einem einzelnen jungen Mann platz genommen. Christina stupst mich an und sagt, „der ist schwul“ Ich schaue kurz und stimme dem zu. Sofort will Chef wissen, wie wir das denn sehen? Eigentlich ist es ganz einfach, man beobachte Gestik und Mimik, den Gang, eventuell noch das Outfit. Schwule Männer sind in der Regel gepflegter und haben sinn für Mode. Ebenso in Ihrer Aussprache sind sie etwas gewählter. Und manchen sieht man es einfach an, die bewegen sich so schwebend, tragen auffällige Accessoires wie modische Brillen … Es sind am Ende viele Kleinigkeiten die einem Auffallen, wenn man Menschen beobachtet und ein können wir schwule, beobachten. Wir sehen ob jemand Klasse hat, Angeber ist, oder ein einheimischer bzw. Tourist. Eine letzte Verabschiedung. Dann geht’s aufs Zimmer. Doch die nächste Reise keimt schon im Kopf. Gute Nacht.