Donnerstag, 31. Oktober 2024

Du sammelst wohl Telefonnummern von Frauen?

Passau - Wien - BUDAPEST - Bratislava - Melk

Brigitte sitzt schon beim Frühstück und ich bin wieder spät dran. Wir schunkeln noch durch Ungarn oder der Slowakei. So ganz ist das nicht bekannt, denn die Grenze verläuft hier mitten in der Donau. Zumindest noch bis zum Donauknie, an die dieser dann nicht mehr von West nach Ost fließt, sondern von Nord nach Süd. Mit dicker Jacke, Decke und einer Virgin Colada bewaffnet begebe ich mich nach dem Frühstück aufs Sonnendeck und genieße mit Kopfhörer, dem Drink in der Hand, eingemummelt das sonnige Wetter. Birgit liegt auch irgendwo. Und wer sitzt hinter mir? Larry mit dem älteren Ehepaar, lustig wird es am Abend, da lerne ich nämlich die Frau kennen, Angie. Und Birgit tritt ungewollt in ein Fettnäpfchen. und kommt an meine Nummer ran.
 
Aber beginnen wir an Anfang. Donau. Die plätschert mal wieder ans Bullauge, ja ich schlafe unterhalb der Wasserlinie. 


Larry erklärt mal wieder die Welt. Unteranderem das er am Flughafen Berlin arbeitet und sein aktueller Arbeitgeber von Südafrika aufgekauft wurde. Ich wusste nicht, dass ein Land eine Firma aufkaufen kann. Aber egal. Außerdem fragt er das Pärchen ob die schon in Rente sind. :D Alter die beiden sind vielleicht gerade Anfang 50. Der Mann meint: "Nein, 10 Jahre noch!" Ich bin schon Rentner erwidert Larry. Moment, das kann gar nicht sein, der ist keine 50! Ah er hatte einen Betriebsunfall, im Reisebüro? Ok. Ich will dem nicht mehr zuhören, ich dreh die Musik lauter und genieße die Aussicht. 








Der Reiseleiter bittet noch um Bezahlung der Ausflüge und der Transfers. Ach Menno, muss ich jetzt echt aufstehen und den Transfer bezahlen. Ich hab nämlich keine Lust zu laufen, wenn wir in Passau ankommen. Nochmal 3 km und die hälfte auf Schotterweg. Nö! Also schnell an die Rezeption und die 9€ zahlen. Und dann fahren wir am 4 größten Dom der Welt vorbei. Und rein in das Donauknie. Ach ja Mittagessen gibts auch noch. Schon wieder 3 Gänge. Aber die Portionen sind nicht all zu groß, daher geht das. Brigitte treffe ich an Deck und sage ihr das das Mittagessen ruft. Wir treffen uns dann im Restaurant. Übrigens macht Brigitte von jedem Essen ein Foto und wenn Sie was anders isst als ich, dann macht sie von meinem Essen auch ein Bild. :D Und auch von den Cocktails die ich trinke. :D Nach dem Essen verabschiede ich mich schon mal, bis heut Abend zum Essen, denn Brigitte hat einen Ausflug gebucht. Und tatsächlich laufen wir gerade in Budapest ein.







Es sind 19 Grad und Sonnenschein ;) Ich glaube ich habe mir etwas mein Gesicht verbrannt. Um 14 Uhr verlasse ich das Schiff, natürlich nicht ohne vorher noch eine Tageskarte für die Öffis zu kaufen. 2.500 Forint, also 6,75€. Und dann überlege ich, wo ich denn überall hin will. Markthalle, Fischer Bastei, Royal Palast, Parlament, Kettenbrücke und das ganze am liebsten noch im hellen und dann noch im dunkeln. Na dann starten wir in der Markthalle, die schließt nämlich schon 18 Uhr. 








Von hier dann mit der Tram und dann mit dem Bus zur Fischer Bastei. die APP der Öffis meint, man müsse die QR-Codes and der Tram oder am Bus immer scannen. Da erscheint dann immer ein lustiges Bild. kein Plan ob das sinnvoll ist, aber ich machs einfach. 









Ich muss kurz Pause machen, kein Internet mehr, bzw. kein Empfang. Schreibe morgen weiter :)

Die Fischer Bastei ist, wie nicht anders zu erwarten extrem voll. Selbst für diverse Fotos muss man anstehen um an dem ein oder anderem Spot ein Bild machen zu können. Ein paar Meter weiter ist dann plötzlich niemand mehr :D Ich mach mich auf den Weg zum Royalen Plast. Von da hat man einen wundervollen Blick zum Parlament und der Kettenbrücke. Auf dem Weg dahin kommt man an imposanten Baustellen vorbei. Scheinbar wird hier alles Restauriert und neu aufgebaut und das so wie es damals aussah.

Auch am Royalen Palast sind viele Menschen. Es gibt da ein paar Aussichtsplattformen, auf einer stehe ich und beobachte die Selfimacher und die Poser. Ich wusste gar nicht wie viele Positionen man machen kann. Ein junges Pärchen ist seit 10 Minuten dabei hunderte Fotos zu machen. Schnell nochmal die Haare machen, dann nach oben schauen, dann nach unten, links, rechts, lächeln, erstaunt schauen, in die ferne schauen, nach links drehen, nach rechts drehen… und das Ganze dann nochmal, denn man fotografiert sich ja gegenseitig. So langsam geht die Sonne unter und die einzelnen Lichter an den Brücken gehen an. Wie sagte gestern Abend Brigitte: „Das ist wie bei einer alten Dame, die ist auch nachts schöner, weil man da die Falten nicht mehr sieht“ :D







Da ich die Kettenbrücke noch mal von nahem sehen will und auch darüber laufen möchte, mach ich mich mal auf den Weg. 2 h habe ich noch, zu Fuß ist das aber alles nicht so ganz zu schaffen, ein Teil der Strecke wird ich dann die Tram nehmen. Aber erstmal bis zur Kettenbrücke laufen. Dann darüber, dann bis zum Parlament, dann bis zur nächsten Brücke um das Parlament von der anderen Flussseite zu sehen und dann mit U-Bahn und Tram wieder zurück zum Schiffe.


Die Trams kommen hier in Abständen von 5 Minuten, die U-Bahn in 3 Minuten. Man muss nie lange warten. Es gibt die alten Trams und auch ein paar wenige neue, aber die alten erinnern mich immer an DDR-Zeiten und sind so schön nostalgisch. So schnell noch hinter dem Parlament vorbei und dann mit der Tram bis zur nächsten Brück, das spart alles ein wenig Zeit.




Nun über die Brücke wieder auf die Buda Seite. Ich hätte auch mit der nächsten Tram über die Brücke fahren können, aber laufen find ich viel schöner, sieht man viel mehr. Heute Abend werden mir wieder die Beine weh tun, aber was solls. 😊 Auf der anderen Seite angekommen, kurz auf die Tram gewartet und wieder zwei Stationen gefahren, um dann einen wundervollen Blick auf das Parlament zu haben. Um 22:00 Uhr werden nämlich alle Lichter der Sehenswürdigkeiten ausgeschalten. Also wenn wir dann ausfahren wird alles dunkel sein. Was zur Folge hat, dass Brigitte an meine Telefonnummer kommt. Wie? Weiterlesen!




Und nun zum Schiff zurück um 19:00 Uhr gibt’s schon wieder Abendessen. Schnell mit der U-Bahn rüber und dann Tramlinie 2 zum Schiff, die hält sogar direkt vor dem Schiff. Als Sie in die Haltestelle einfährt kann man direkt ins Restaurant schauen. Warum sitzen da so viele Leute? Brigitte ist auch schon da! Aber es ist doch erst 18:30 Uhr. Schnell zum Schiff und auf die Kabine. Da lese ich auf dem heuteigen Reiseplan: Abendessen ab 18:15 Uhr. Na nur gut das ich nicht bis 19:00 Uhr noch unterwegs war. Ich zieh mich schnell um und ab zum Restaurant. Brigitte hat schon den ersten Gang verspeist. Ich entschuldige mich gleich fürs zu spät kommen. Wir hatten gestern über Kühlschrankmagnete gesprochen und dass sie in Wien vergessen hat einen zu kaufen, da ich wieder ein paar mehr besorgt hatte und ich heute beim kauf dachte ich mach ihr eine kleine Freude, schenke ich ihr zwei. Einmal Wien und einmal Budapest. Während des Essens besprechen wir den weiteren Abend. Da wir noch bis 22:45 Uhr hier vor Ort liegen und Brigitte gern nochmal ein paar Fotos von den Sehenswürdigkeiten im Dunkeln machen will, werden wir dann geneinsam nochmal rausgehen.

Warm einpacken, denn es ist kühl. Brigitte erzählt viel, eigentlich ist die nur am Quasseln. Wohl auch der Grund dafür, dass wir beim Essen immer die letzten sind. Sie spricht so viel, dass sie mit Essen gar nicht hinterher kommt. Selbst jetzt beim spazieren gehen… Und sie möchte immer wissen, was sie da so fotografiert. Dank Google kann ich ihr das immer alles sagen. Vom Schiff aus laufen wir bis zur Kettenbrücke. Und dann einmal darüber. Ich schlage vor hoch zum Royalen Palast zu gehen, es gibt da nämlich auch eine Rolltreppe und einen Fahrstuhl um hochzukommen. Das spart uns viel Zeit. Als wir oben ankommen ist sie einfach baff. Welch wundervoller Ausblick den hab mir hat. Jetzt will sie natürlich wissen, was sie da alles sieht, also Parlament, Basilika, Riesenrad und alle die Brücken. Von der Margaretenbrücke über die Kettenbrücke zur Elisabethbrücke. „Und was ist das hinter uns?“ das ist der Royale Palast. „Merk dir das, ich frag bestimmt nachher nochmal“ :D Von hier oben geht’s dann wieder per Fahrstuhl und Treppe und über die Elisabethbrücke zurück zum Schiff. Da geht’s dann für uns in die Bar. Brigitte entdeckt, dass morgen ein Clubtreffen ist. Ob ich im Nicko Cruises Club bin. Ja, ich hatte mich kurz vor der Reise angemeldet. „Wie kann ich das machen?“ Ich suche die Webseite raus und nach Gefühlt 30 Minuten hat sie es endlich geschafft sich anzumelden, so können wir morgen um 12:00 Uhr zum Clubtreffen. Es gibt da nämlich ein Logbuch, was man bekommt und in dem man alle Schiffsreisen mit Nicko Cruises eintragen lassen kann. Mal sehen was es sonst noch so gibt. Heute hab ich mal ein Aperol genommen. Das erste Mal Alkohol an Board. Brigitte fällt ein, dass wir um 22:00 Uhr ein Treffen auf dem Sonnendeck haben, wo man dann die Ausfahrt genießen kann. Her treffen wir dann Angie, das war die Frau die nun mit ihrem Mann und Larry an einem Tisch sitzt. Angie ist etwas traurig, weil sie dachte bei der Ausfahrt würde man all die Sehenswürdigkeiten angestrahlt sehen. Allerdings hatte unser Reiseleiter schon beim Einlaufen in Budapest gesagt, dass dies nicht so sein wird. Nun ärgern sich Angie, dass sie nicht nach dem Abendessen nochmal raus ist um sich das alles anzusehen. Ich zeige ihr die Bilder die ich gemacht habe und Angie ist ganz hin und weg. Ob ich ihr denn die Bilder schicken könnte? Ja klar, sie gibt mir ihre Nummer damit ich die dann per Whatsapp schicken kann. Das nutzt natürlich Brigitte um sich gleich auch die Nummer abzuspeichern. Ok sie hat ja auch gefragt ob sie das darf. Ich kann ja schlecht nein sagen. :D Angie meint dann: „du sammelst wohl Telefonnummern von Frauen?“ Ähm eher weniger von Frauen… Brigitte quasselt mal wieder wie ein Wasserfall und Angie möchte wissen wo wir denn herkommen. Bereitwillig erklärt ihr Brigitte, dass sie aus Greifswald kommt und nun in Hannover lebt. Ich komme aus Leipzig erwidere ich. Da schaut Angie uns an und sagt: „Ich dachte ihr gehört zusammen? Das hätte so gut gepasst mit Euch“ Brigitte lacht und meint dann etwas lautstark: „das hat auch der komische Typ gesagt, der am ersten Abend bei uns saß:“ Der Typ, Larry, steht ca 2 Meter neben ihr :D  Ach Brigitte, du hast zwar nur ein Aperol, aber bist schon blau. Es wird kalt an Deck und ich bin müde. Brigitte fragt: „gehen wir jetzt auf unsere Kabine oder machen wir noch was?“ Ich geh schlafen. Vorher muss ich für die beiden noch den Status in Whatsapp sperren. Wenn Brigitte meine Statusbilder und somit dann auch den Blog findet bin ich am Arsch. :D

Gute Nacht!



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