Mittwoch, 30. Oktober 2024

Larry mag uns nicht :(

Passau - WIEN - Budapest - Bratislava - Melk

Gefühlt bin ich aller paar Minuten wach. Nicht das mich das vibrieren stören würde, das ist sogar ganz angenehm, aber die Geräusche dazu. Mal ist es ruhig, dann vibriert wieder alles. Und das jedes mal wenn wir eine Schleuße passieren. Davon gibt es heute Nacht noch 9 :D. Irgendwann gewöhnt man sich daran. Um 8:00 Uhr ertönt dann das hier:


Ja den gesamten Song. Inklusive Ansage was heute Nacht alles passiert ist. Eine medizinische Ausschiffung, man hat es also nicht mal bis zum ersten Hafen geschafft. Aufgrund dessen sind wir etwas in Verzug was unser Vorankommen angeht. Und auch gleich der Hinweis, wer noch nicht frühstücken war, es gibt bis 9:30 Uhr Frühstück. Anlanden werden wir heute wohl so gegen 12:30 Uhr in Wien-Nussdorf. Wo auch immer das ist, ich bin auch noch viel zu müde um das in Erfahrung zu bringen. 

Im Restaurant sitzt Brigitte schon, allerdings allein. Für Larry ist nicht mal eingedeckt. Ich frage ob er uns abhanden gekommen ist. Sie weiß es nicht, vermutet dass er schon frühstücken war. Es gab nämlich ein Frühaufsteherfrühstück. Nun ja wer weiß. Gute geschlafen hat auch Sie nicht, ist immer von den Schleusungen wach geworden. Aber egal, dafür gibts nun leckeres Frühstück. Sie erzählt vom letzten Abend, während ich ins Bett gegangen bin, ist sie noch an die Bar. Da war Larry und hat mit allen Kellnern getanzt und wenn keine Kellner da waren, dann tanzte er um die Stützpfeiler die im Salon stehen. Muss wohl sehr leichtfüßig gewesen sein. UND ICH WAR NICHT DABEI. Toll. Brigitte hat heute einen Ausflug gebucht und ich werde dann auch eigene Faust losmachen. Nach dem Frühstück und den Storys von Brigitte über Brasilien, Japan und wo auch immer sie noch alles mit Kreuzfahrtschiffen war, mach ich mich aufs Sonnendeck, aber vorher noch eine Pina Colada, Virgin, versteht sich. und dann ab in die Sonne. Herrliche Ruhe und angenehm. 






Nach zwei weitern Schleußen gesellt sich unser Schwesterschiff die Victoria zu uns. Da es doch etwas zugig auf dem Oberdeck ist, fällt mir ein dass ich zwei Decken in der Kabine habe. Also besorg ich mir noch eine Pina Virgin und meine Decke aus der Kabine. Bei der Cocktailbestellung kommt von Hinten ein: "erwischt" Brigitte steht hinter mir und meint ihr ist es oben zu kalt, sie holt sich jetzt ihre Decke. Sie hat wohl die gleiche Idee. Auf dem Sonnendeck gibts Stühle und Liegen. Ich schnapp mir eine Liege, mummle mich in die Decke ein und sehe aus wie ein alter Opa der seine Rente genießt. Wie ich da so liege, höre ich eine vertraute Stimme. Larry, der erklärt gerade einem älteren Pärchen, dass man auch auf der Elbe Kreuzschiffe hat. Hat er nämlich im Reisebüro verkauft. Ich brech gleich weg. Und nun erklärt er wie man sich Betrüger vom Hals hält. Unser Kreuzfahrtdirektor hatte nämlich für Bratislava um Vorsicht gebeten. Und man solle kein Geld auf der Straße tauschen. Larry erklärt das alles nochmal. 

Vor lauter zuhören hätte ich beinahe das Mittagessen vergessen. Kurz vor dem Einlaufen in Wien gibts noch was zu essen. Auf der aRosa war das irgendwie anders. Gegen 12:30 Uhr sind wir endlich in Wien, oder viel mehr kurz davor. Wir liegen als erstes Schiff am Anleger und neben uns unser Schwester Schiff. Das heißt das die aus der MS Victoria durch unser Schiffe müssen um an Land zu kommen. Bevor das ganze Chaos beginnt, gehe ich von Board. Ich muss nach links die kleine Promenade entlang, dann rechts durch einen Tunnel um an die Haltesteller der Tramlinie D zu kommen. Da ich ja technisch gut ausgerüstet bin, hatte ich ChatGPT (KI - Künstliche Intelligenz) nach einer perfekten Route zu Fuß oder Tram durch Wien für 5h gefragt. Ja was soll ich sagen, die KI hat mir eine Route erstellt der ich nun folge :) inkl. allen Punkten an denen ich Umsteigen muss. Na dann auf gehts. Dank Tageskarte für Wien und der dazugehörigen APP muss ich keine Karte für die Tram kaufen. Kaum in die Line D eingestiegen, höre ich von hinter mir: "da schau Touristen" Ich bin mir sehr sicher, das nicht ich gemeint bin, sondern die Herrschaften vor mir, welche sich um den Fahrkartenautomaten versammeln und rätseln welche Karte die kaufen müssen. Und dann lande ich mitten in Wien. Was hier alles für alte Bauten stehen. Unfassbar. 








 















Gestartet an der Votivkirche, entlang des Universitätsrings, vorbei am Rathaus und dem Burgtheater, weiter zum Parlament und dem Volksgarten, zur Hofburg und dem Naturhistorischem Museum, zur Staatsoper und dem Karlsplatz mit der Karlskirche, dann weiter zum Schloss Belvedere, um von da dann zum St. Stephans Dom zu kommen, dann ein kleiner Fußmarsch, ok Tram und U-Bahn waren auch dabei, bis zum Prater. Und todesmutig wie ich bin stehe ich plötzlich in der Warteschlange für das Riesenrad. Ich merke erst als ich in der Gondel bin, dass dies keine so sonderlich schlaue Idee von mir war. Mit Höhenangst in eine Riesenrad. Und dann noch in eins, in der die Kabine hin und her schwankt. Sobald einer der Leute die mit mir in der Kabine sind, die Seite wechselt, neigt sich auch die Gondel in diese. Super Idee David! Nach 15 Minuten ist alles überstanden. ich bin schon ne weile unterwegs. 18 km gelaufen heute. Reicht langsam, jetzt muss ich mich nur in den wirren der Umleitungen der Tram und U-Bahn zurück zum Schiff finden. Punkt 19:00 Uhr bin ich da. Ob Brigitte schon am Tisch sitzt und mit Larry sich austauscht? Ich ziehe mich schnell um und begebe mich ins Restaurant. Brigitte sitzt alleine da. Wo ist Larry? Es ist nicht mal für ihn eingedeckt! Als ich mich setze, frage ich Brigitte ob wir einen Passagier verloren haben. Sie meint, nein, der hat sich wohl umgesetzt, sie sieht ihn an einem anderem Tisch. Brigitte meint, er war ja schon sehr eigen, sie hätte zwar kein Problem damit, aber so ist es auch gut :D Nun, Larry mag uns offenbar nicht mehr. 

Brigitte hätte heute beinahe einen fremden Mann in der Kabine gehabt. Es klopfte wohl an die Tür und als sie aufmachte meinte ein älterer Herr das wäre seine Kabine! Sie war ganz verdutzt und meinte, das kann nicht sein, das wäre ihre Kabine, sie hat ja auch alle Sachen von sich drin. Da scheint dem Herren die Erleuchtung zu kommen, denn er meint: "ach das ist ja die Maxima", so heißt unser Schiff. offenbar hat er sich im Schiff geirrt. die Victoria (Baugleich) liegt neben uns und er muss durch unser Schiff durch um auf seins zu kommen. Offenbar hat er es versäumt und wähnte sich in seinem Schiff. Ja so schnell wird man seine Kabine los. 

Nach dem Essen nehmen Brigitte und ich im Salon ein das ein oder andere Getränk, während der Entertainer versucht Stimmung zu machen. Das Problem ist, er singt und niemand versteht ihn :D. Das halte ich nicht lange aus, aber offenbar scheint die Melodie jeder zu kennen. Die älteren Herrschaften schunkeln hier um die Wette. Das wird mir zu viel. 

Ich geh schlafen. 
Morgen Budapest. 





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