Sonntag, 3. Februar 2019

Zu Ehren von Diana

So, das Campinglager verlassen wir nun in Richtung Rotorua. Es ist ganz angenehm draußen 22 grad. Die nächsten Strecken auf dieser Reise sind nich mehr so lang, max. 200km. Also kann man an fast jeder Sehenswürdigkeit anhalten. Tanken muss ich auch nicht, das kommt erst nach Rotorua. Und wenn ich mich beeile, kann ich sogar noch in Rotorua in den Te Puia Thermal Park. Der hat bis 17 Uhr geöffnet. 

Facebook erinnert mich heute daran, dass ich 2015 in Rotorua war und folgendes Bild aufgenommen habe:



Na da wird doch gleich die 2019-er Version gemacht, wenn ich ankomme. 

Vorher wird’s ber noch ein einer alten Goldmine gehalten. Nein, Goldschürfen darf man hier mal nicht so eben. Imposant ist es dennoch.





Und schon gehts weiter. Der nächste Halt sind die Okere Falls, liegt direkt auf dem Weg. 
Der Parkplatz verheißt nicht viele Menschen und der Dschungel kühle Luft und am Ande wartet für die Füüße eine Abkühlung. 



Der Weg ist zweigeteilt. Man kann entweder den River Track nehmen oder den ähm anderen. ;D

Ich entscheide mich für den River Track, und wandere durch kühle Dschungelluft Richtung Wasserfall.





Und dann erreicht man das Waaser und kann in dem sehr klarem Nass seine Füße kühlen. Ein paar Kayakfahrer versuchen gegen die Ströhmung anzukommen.





Für den Rückweg entscheide ich mich den anderen Weg zu nehmen. Irgendwie glaub ich das war ein Fehler. Dieser Pfad führt immer weiter hinauf und das in der prallen Sonne, eine Kurve und es geht weiter hinauf, wieder eine kurve und noch mehr Sonne und noch mehr Bergauf. Nach 20 min entgleitet mir ein lautstarkes „Gehts noch?“ kam nämlich wieder ein Bergaufstieg mit Sonne. 
Wie würde es Tatjana (eine Kollegin von mir) formulieren: „Gottes Wege sind unergründlich“ Na wehe wenn ich dafür nicht belohnt werde, DAS IST HIER NÄMLICH ANSTRENGEND UND ES IST WARM UND SCHEISSE ES GEHT SCHON WIEDER BERGAUF, IGENDWANN MUSS DOCH DER SCHEISS GIPFEL ERREICHT SEIN.
Ist er dann auch und dann gehts auch Berg ab durch den Dschungel, mit extrem lautem Getöse der Grillen, oder auch Wetas genannt. Meine Herrn, ne startende Boeing ist nen Witz dagegen. Im Auto herrschen dann angenehme 40 grad, draußen 30. Toll. Jetzt aber ab nach Rotorua. Das sind auch nur noch ein paar Kilometer. 

Ich erkenne einiges wieder und freu mich schon auf mein Essen beim Inder. Dazu gleich mehr. 

Kurz vor Rotorua komt ein fauliger Gestank durch die Lüftung. Meine Herrn, das ist wie Gülle und faule Eier. Widerlich. Dann fällt mir ein, ach ja Rotorua ist ja Vulkangebiet, hier stinkst ja. Lüftung auf Umluft gestellt. 
Im YHA Hostel bin ich schnell eingecheckt und ich hab ein eigenes Bad. Muss mit niemandem Teilen :D

Es ist 15 Uhr. Te Puia hat noch bis 17 geöffnet, das schaffe ich locker. Also Koffer aufs Zimmer, und los gehts wieder. Diesmal hab ich anständig geparkt inkl. das ich mein Nummernschild eingegeben habe. Te Puia ist schnell erreicht, sind ja nur 3km. 

Und dann blubberts, dampft es und riecht faulig. 







Es ist 15.30 Uhr, das heißt in Deutschland ist es 3.30 morgens, dennoch möchte ich gern Carmen und Uwe teilhaben lassen und zwar live. Also ruf ich an. Beim ersten mal bebt keiner ab. Beim zweiten mal kommt ein ganz leises, zaghftes „hallo“
„Mama Mama, mach mal Whatsapp an“
„Ich find mein Handy nicht, is dunkel hier, ah da isses.“
„Ich ruf dich gleich über WhatsApp an Mama“

Und dann kann Carmen live den Gysir erleben und die Dampfwolken und die blubbernde Landschaft. Uwe wird auch gleich wach gemacht und darf auch mitgucken. :D










Ja Mister T darf immer mit. Und beinahe wäre er mit ins Wasser gefallen, hab ihn aber erretten. Man lächelte ringsrum. Bin hier nicht der einzige mit einem Begleiter der besonderen Art. Ein Mann etwa Anfang 50, holt einen kleinen Gartenzweig im Tanga raus und macht ein Bild. Das ist irgendwie etwas verstörender als Mister T. Aber auch irgendwie cool :D

So 17 Uhr der Park wird geschlossen. Ja hier kann man Zeit verbringen. Ich will jetzt zu der Bank auf der Diana und ich 2015 saßen. 
Ich find sie sogar, ja es ist die selbe, die weißen Farbklekse an der Halterung wurden nur übertünscht, so dass sie noch sichtbar sind. 

Und hier nun die 2019-er Version:



Auf dem Rückweg gibts noch paar Selfis und Erinnerungen.







Und zu ehren von Diana und den Erinnerungen von 2015 gehts jetzt zum Inder. Der ist schnell gefunden. Und sogar unser Tisch ist frei. Den Will ich und bestell, wie damals Butter Chicken und Brot. Gott is das lecker. 



Und dann passiert das unglaubliche. Damals saßen zwei deutsch etwas unterhalb von uns und sprachen über weltmännische Dinge. Ich erinnere mich noch, dass die Dame meinte sie wäre ja nun auch eine Weltenbummlerin.. Sie war schon in Dänemark und nun hier. 
WAU

Jetzt sitzen an dem selben Platz wieder zwei deutsche, viel zu sagen haben sie sich nicht. Er hält ihr Händchen und streichelt es. Sie schaut derweil in der Weltgeschichte rum. Glücklich sehen die nicht aus. Jetzt beschwert sie sich auch noch übers Essen. Ihr Hühnchen und Blumenkohlsauche hat hier zu wenig Gemüse. Ja was erwarte sie denn? Hühnchen in Blumenkohlsauce ist halt Hünchen in Blumekohlsauce, sonst wurde es ja Hühnchen im Gemüsebett heißen. Sie bestellt einen Salat dazu. Ich glaub wenn sie den sieht vergeht ihr alles. Ich fand den Salat lecker. Ist halt frisches Gemüse geschnitten und roh. Das macht man ja bei einem Salat. Der Salat kommt, sie schaut Entwässerung entsetzt. Dann nimmt Sie eine Scheibe Möhre, schaut sie an, als ob sie noch nie in ihrem Leben eine Möhre gesehen hat. Man möchte ihr zurufen. JA KANN MAN ESSEN, IST GESUND!
Sie kaut drauf rum wie auf einer Schuhsohle. Ich muss laut lachen und schaue weg. Ist kaum auszuhalten. Ah Berlin, dieses berlinerisch ist kaum zu verkennen. Jetzt ist ihre Schwiegermutter fällig. Sie solle doch besser Hochdeutsch reden. Das sagt sie in einem berlinerischen Akzent. Und dann fallen die Worte.

„Dann verstehen wir uns eben beide nicht!“
Ihr Mann meint, so schlimm ist das doch nun nicht und dann beginnt ein Streitgespräch: „Du bist zu sehr Anwalt“, sagt Sie. Und er solle sich halt Angleichen und nicht wie 10% aller anderen sein. Das gilt voallem ihren Freunden. Er versteht es nicht. Sie: „Das musst du doch gemerkt haben. Das kann doch nicht sein. Dann verstehen wir uns wohl auch nicht.“ Er: „Ich möchte darüber jetzt nicht reden“. Sie: „Aber ich, ich will das jetzt geklärt haben. Du merkst ja gar nicht was um die passiert. Ich denke immer für uns. Du musst auch mal hinter mehr stehen.“

Genau sowas wünscht man sich im Urlaub auf der anderen Seite der Welt. 

Ich überlasse die beidem ihrem Schicksal. Die werden wohl getrennt heimfliegen.

Sie sichtet immer weiter. 

Und ich zahle. Den Ehekrach möchte ich nicht erleben.

Der weil werde ich beobachtet. Und zwar von einem Spatz, der isch rotzfrech auf der Stuhllehne mir gegenüber platziert hat. Und dann kommt noch ein zweiter. Dann fliegen die beide ins Restaurant und hüpfen über den Boden. Hier ist alles anders. :D

Inzwischen ist der Inder voll und mein Platz wäre sicher auch schon weg. Ich blockiere den aber, denn ich schreibe hier in Ruhe meinen Blog. Bei einem Cider.

Ich freu mich auf mein Bett und auf MEINE Dusche. 
Schön das man so in Erinnerungen schwelgen kann. 

Gute Nacht Neuseeland
Guten Morgen Deutschland.

PS: die Dame beschwert sich nun auch noch beim Kellner übers Essen und er klärt ihm was da so reingehört. 😳 unfassbar manche Leute

PPS: Mein Zimmer ist direkt neben dem Hofeingang und neben der Rezeption. Von der aus man direkt in mein Zimmer blicken kann, wenn ich nicht die Vorhänge zuziehe. Der Rezeptionist ist definitiv schwul. Erstens, Aussprache; zweitens es hängt doch tatsächlich ein Bild von ihm in der Rezeption 😅





Das ist voll niedlich 😄😄😄
Beobachten lass ich mich aber nicht, Vorhänge zu 🤣😂
Ob er jetzt enttäuscht ist. 😅

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